Heimatgruppe Falkenburg in Pommern

- Patenstadt Bad Segeberg -

Vorsitzender: Herbert Just, Heidkampstr. 3, D-27711 Osterholz-Scharmbeck

Stadt Falkenburg und die zum früheren Amtsgerichtsbezirk Falkenburg gehörenden Landgemeinden mit den heutigen polnischen Namen

Stadt Falkenburg

Das Falkenburger Stadtwappen

gegr. 1333

(Zlocieniec seit 1945)

  • Alt Wuhrow
  • Annaberg
  • Birkholz
  • Dietersdorf
  • Eichenberg
  • Friedrichsdorf
  • Gersdorf
  • Groß Grünow
  • Grünberg
  • Hundskopf
    + Klein Stüdnitz
  • Klebow
  • Stöwen
  • Teschendorf
  • Wusterwitz
  • Zetzin

  • Stara Worowo
  • Jelenino
  • Kosobudy
  • Bobrowo
  • Debniewice
  • Darskowo
  • Gawroniec
  • Gronowo
  • Rzesnisa
  • Psie Glowy
    + Studniczka
  • Chlebowo
  • Stawno
  • Cieszyno
  • Ostrowice
  • Siecino

Falkenburg in Pommern (Flugzeugaufnahme)

Falkenburg in Pommern

Die Stadt

Falkenburg/Pommern,

Kreis Dramburg, liegt auf dem Baltischen Höhenrücken, der sich parallel zur Ostseeküste hinzieht, 135 m über dem Meeresspiegel, inmitten der Pommerschen Seenplatte, in der Pommerschen Schweiz, auf einer erhöhten Halbinsel am Zusammenfluß der Drage und der Vansow. Die Altstadt mit Marktplatz, Rathaus, Marienkirche liegt auf hohem Ufer. Nach Osten, jenseits der Obermauerstraße, entlang der Tempelburger Straße, schließt sich eine bebaute Vorstadt an. Jenseits der Vansow, auf den gegenüberliegenden Ufern bis zur Eisenbahnlinie, dehnt sich die Neustadt aus.


Geschichtlicher Rückblick

Die Neumark, ein Teil der Mark Brandenburg, lief im Norden in den Kreis Dramburg aus. Ein Grenzland, weit entfernt von den Mittelpunkten des politischen Lebens. Die Markgrafen wohnten weitab. Um ihren Einfluß geltend machen zu können, belehnten sie tatkräftige Land- Edelleute mit solchen Gebieten. So kam ein Teil der Neumark an das mächtige Geschlecht der von Wedel. Wollten aber die Wedel in dieser Gegend, wo immer mit Grenzstreitigkeiten zu rechnen war, Fuß fassen, dann mußten sie sich auf einen starken Stützpunkt als Rückhalt verlassen. Ihre Wahl fiel auf die beherrschende, steil aufsteigende Höhe auf der Landzunge zwischen Drage und Vansow. Beide Flüsse bildeten mit dem anschließenden sumpfigen Gelände einen hervorragenden Schutz gegen Angriffe. Um 1250 bauten die Tempelritter hier eine Burg. Mit der Errichtung dieser Burg haben sie die Keimzelle für die spätere Stadt Falkenburg gelegt.
Das Schloß, von der Altstadt durch einen Graben abgetrennt, wurde 1251 bei einer Grenzfestlegung erwähnt. Die Drage bildete auch hier eine natürliche Grenze. Die Wedels übernahmen das Schloß. Urkundlich wird das Dorf Falkenburg wieder erwähnt, als der Markgraf Waldemar der Große das Land Falkenburg von der Abgabe des "Zehenten" durch eine Ablöse befreite.
1317 verpfändete Markgraf Waldemar der Große von Brandenburg das ganze Gebiet für 14 Jahre an den Bischof Heinrich von Cammin, obwohl doch das Land Falkenburg den Wedel durch die Belehnung gehörte. Als jedoch der Bischof starb, zog der Markgraf die verpfändeten Gebiete wieder ein. Der Neue Bischof forderte das Pfand zurück. Inzwischen hatte sich das Dorf Falkenburg so gut entwickelt, daß die Brüder Lüdecke und Hasso von Wedel den Ort 1333 zur Stadt mit Brandenburger Recht erhoben. Sie erhielt die niedere Gerichtsbarkeit. Oberster Gerichtsherr war der Stadtherr. Die Bürger der Mediatstadt mußten ihre Angelegenheiten mit dem Stadtbesitzer regeln.
1402 kaufte der Deutsche Ritterorden Falkenburg. In dieser Zeit wird die Marien-Kirche gebaut und 1440 vollendet.
1435 kaufte Ritter Heinrich von Borke, der gefürchtete Ritter wurde der "Schwarze Ritter" genannt, Schloß und Stadt und führte somit Falkenburg in den Besitz Brandenburgs zurück. Während des 30jährigen Krieges waren kaiserliche Truppen in Falkenburg im Winterquartier.
1658 zündete der Tuchmachergeselle Mantey die Stadt an. Sie wurde bis auf wenige Häuser zerstört.
Der Streit der Borkes mit dem Markgrafen führte schließlich dazu, daß die Borkes ihrer neumärkischen Lehen für verlustig erklärt wurden. Falkenburg unterstand damit dem Markgrafen direkt. In dieser Zeit erfolgte auch der Übertritt der Stadt zum lutherischen Bekenntnis. Nach etwa 50 Jahren war der Streit mit den Borkes beendet. Sie ziehen wieder in Falkenburg ein und übernehmen auch Rechte und Pflichten.
Der Westfälische Friede - Ende des 30jährigen Krieges - zeitigte auch für das Grenzland insofern einen Gewinn, als der nördliche Nachbar, nämlich Pommern, unter die Herrschaft der Brandenburger kam und damit die Grenzstreitigkeiten aufhörten.
Falkenburg entwickelte sich zu einer Tuchmacherstadt. 1792 gab es 72 Tuchmacher in der Stadt.
Die Städteordnung des Reichsfreiherrn vom Stein beendete zunächst den mediaten Charakter der Stadt. 1816 kam Falkenburg mit dem Kreis Dramburg zur Provinz Pommern. Bei der Revision der Städteordnung im Jahre 1831, die Zeit war damals noch nicht reif für die Stein'schen Reformen, wurde Falkenburg aber wieder Mediatstadt unter den Borkes und ist es bis zur großen Neuordnung 1833 geblieben.
Die Entwicklung der Stadt schritt weiter voran. War ursprünglich der Ackerbau die Haupterwerbsquelle der Einwohner gewesen, so trat mit der Erfindung der Dampfmaschine eine wesentliche Änderung ein.
1838 eröffnete der Färbermeister Ludwig Ferdinand Klatt mit der ersten Dampfmaschine die erste Tuchfabrik in Falkenburg. Die Stadt entwickelte sich zu einer blühenden Industriestadt. Andere Fabriken folgten im Laufe der Jahre.
1842 übernahm Bernhard von Mellentin das Schloß. Ihm verdankt die Stadt die Entstehung eines neuen Industriezweiges. Er errichtete 1860 die erste Handstrichziegelei. Der reichlich vorhandene Ton- und Lehmboden veranlaßte bald die weitere Errichtung von Ziegeleien. Mit Falkenburger Ziegeln wurde so mancher Kirchturm und so manches historisches Gebäude gebaut (Spandauer Zitadelle). Viele dieser Ziegelbauten konnte der Krieg nicht zerstören. Ein riesiger Tonblock im Bereich der Stadt Falkenburg wird den Bedarf an Ziegeln über Jahrhunderte gewährleisten.
1877 erhielt die Stadt ihren ersten Eisenbahnanschluß an die Strecke Ruhnow - Neustettin. Berlin war in 4 1/2 Stunden erreichbar. Der mediate Charakter der Stadt war wohl 1853 aufgehoben worden. Die selbständige Stellung des Schlosses neben der Stadt blieb aber bestehen. Erst als 1917 alle Gutsbesitzungen in Preußen aufgelöst wurden, wurde auch Schloß Falkenburg, seit 1878 im Besitz der Familie von Griesheim, mit einem großen Teil seines Besitzstandes der Gemeinde Falkenburg einverleibt. Falkenburg war über 500 Jahre ein Teil der Burg gewesen.
Die günstige Verkehrslage machte Falkenburg zu einem bedeutenden Standort der Textilindustrie. Im 19. Jahrhundert gab es 8 Tuchfabriken, die vorwiegend den Uniformstoff "Falkenburger Feldgrau" herstellten. Im 20. Jahrhundert kamen dann hervorragende Anzugstoffe hinzu. Daher im Poststempel "Die Stadt der guten Tuche".
Es waren inzwischen 6 Ziegeleien in Betrieb, dazu kamen Sägewerke, Nahrungsmittelbetriebe und Reparaturwerkstätten.
Falkenburg wurde auch das "grüne Herz der pommerschen Schweiz" genannt. Inmitten einer seenreichen Landschaft, mit ausgedehnten Waldungen, suchten hier die erholungsbedürftigen Großstädter Erholung.
Die 1440 fertiggestellte Stadtkirche St. Marien ist eine spätgotische Hallenkirche. Ihr Gewölbe vernichtete der große Stadtbrand 1658. Nur im Chor blieb das Sterngewölbe erhalten. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche im 19. Jahrhundert mit einem schlanken Turm.
Von dem spätmittelalterlichen Schloß ist nichts mehr erhalten. Es wurde von den Polen restlos zerstört. Die Reste des Kellergewölbes sind unter Schutt begraben.
In der Kleinen Marktstraße gab es ein Haus aus dem Jahre 1690. Otto Neitzel, ein bekannter Musikkritiker, wurde 1852 in Falkenburg geboren.
1939 hatte Falkenburg fast 9000 Einwohner und war damit die volkreichste Stadt im Kreis Dramburg.
Am 16. und 17. September 1933 konnte die Stadt Falkenburg ihren 600. Geburtstag feiern. Der Hauptfesttag, der Sonntag, wurde mit einem Festgottesdienst auf dem Marktplatz eingeleitet, da in der Kirche nicht genug Platz gewesen wäre für alle Besucher.
Die alten Stadttore: das Vansowtor, das Büddowtor und das Dragetor waren durch kunstvolle Nachbildungen wiedererstanden.
Der Festzug erinnerte durch seine Darstellungen an die 600jährige Geschichte der Stadt. Bauern, Fischer, die ersten Siedler, ihnen folgte ein Ritter mit einem Falken im Schilde. Er symbolisierte die Gründungssage der Stadt. Otto von Bamberg, dem christlichen Missionar, folgten die Brüder Lüdecke und Hasso von Wedel mit der Gründungsurkunde der Stadt aus dem Jahre 1333. Die Zeit der Preußenkönige zog vorüber. Besonderen Beifall fand der Alte Fritz. Königin Luise im Reisewagen auf ihrer Flucht vor Napoleon folgte. Kaiser Wilhelm I. bildete den Abschluß der Geschichtsbilder. Nach dem das Fest verrauscht war, gingen die Bürger wie gewohnt wieder an ihre Arbeit, nicht ahnend, welcher Schicksalsschlag ihnen schon nach 12 Jahren bevorstand.
Am 3.3.1945 begann die Flucht und Vertreibung. Die Polen und Russen erobern die Stadt. Damit findet 700 Jahre deutsche Geschichte dieses Gebietes ihr Ende.


Heimatgruppe Falkenburg

Unmittelbar nach Kriegsende sorgten Briefkontakte für den ersten Adressenaustausch mit den über ganz Deutschland verstreuten Falkenburgern. Zunächst fanden sich die Falkenburger bei regionalen Treffen, weil man die Entfernungen zu den einzelnen Treffpunkten berücksichtigen mußte. In den 50er Jahren wurde Bad Segeberg der Mittelpunkt unserer Treffen. Die Besucher wurden adressenmäßig erfaßt. Eine kleine Schrift brachte Informationen und Adressen an die Falkenburger.

Am 17.6.1956 übernahm die Stadt Bad Segeberg die Patenschaft über die Stadt Falkenburg/Pommern.

Patenschaftsurkunde Stadt Bad Segeberg - Stadt Falkenburg vom 17. Juni 1956


1981 wurde unsere Heimatstube eingerichtet. Hier sind sorgsam die Erinnerungen an Falkenburg zusammengetragen. Für uns war es wichtig, Dokumente, Schriften, Urkunden und viele Erinnerungsstücke hier aufzubewahren, um den deutschen Charakter dieser Stadt zu bekunden. Hier wollen wir den Nachkommen unsere Heimatstadt Falkenburg erhalten.
Der Stadtverwaltung im ehemaligen Falkenburg - jetzt Zlocieniec - wurde umfangreiches Material zur Verfügung gestellt, damit die jetzt dort lebenden Menschen erfahren, in welcher ehemals deutschen Stadt sie jetzt wohnen.
Durch Besuche ehemaliger Falkenburger sind zu den polnischen Bürgern gute und verständnisvolle Kontakte entstanden und vertieft worden. Leider bleibt die offizielle polnische Seite weiter bei ihren Veröffentlichungen, die nicht den geschichtlichen Tatsachen entsprechen.
Die Stadt Bad Segeberg leistet ebenfalls tatkräftige Unterstützung, z. B. beiderseitige kulturelle Veranstaltungen, Schüleraustausch u. a. m.
1998 wurde, unter großer Anteilnahme der polnischen Bevölkerung, eine Gedenkstätte auf dem ehemaligen Friedhof an der Dramburger Straße eingeweiht.
Der Friedhof war eingeebnet worden. Die ehemaligen Grabstätten sind nicht mehr vorhanden. Die Friedhofskapelle war zerstört worden. An diesem ehemaligen Platz wurde die Gedenkstätte errichtet. Finanzielle Unterstützung erhielten die polnischen Behörden durch die Stadt Bad Segeberg und die Heimatgruppe Falkenburg. Vorgefundene Grabsteine wurden in die Mauerumrandung aus Falkenburger Ziegeln eingearbeitet.

Der Findling mit der Gedenktafel erinnert mit seiner Inschrift - deutsch und polnisch - an die deutschen Verstorbenen von Falkenburg.

Gedenkstein für die verstorbenen deutschen Bürger von Falkenburg



Zeitung

Die ersten Briefkontakte halfen Schicksale zu klären, Menschen zusammenzuführen. Es wurden Mitteilungsblätter in unregelmäßigen Abständen verschickt.
Seit 1969 erscheint vierteljährig eine gemeinsame Zeitung für alle vier Heimatgruppen, das "Dramburger Kreisblatt".
Finanzierung der Zeitung und der Arbeit der Heimatgruppen erfolgt durch freiwillige Spenden.
Vielschichtige Veröffentlichungen über frühere Erlebnisse in der Heimat, Berichte über Besuche in der ehemaligen Heimat, schaffen enge persönliche Verbindungen zu damals und heute. Längst vergessen Geglaubtes lebt wieder auf. Heute noch führt die Zeitung Menschen zusammen, die sich jahrelang aus den Augen verloren hatten.
Unsere im Ausland lebenden Heimatfreunde haben durch die Zeitung eine bleibende Verbindung mit vielen Erinnerungen und Eindrücken. Es ist immer ein besonderes Erlebnis, wenn ehemalige Falkenburger aus Amerika, Kanada oder aus anderen Ländern zu unseren Treffen kommen.

Zeittafel der Stadt Falkenburg/Pommern

1251 Schloß und Dorf Falkenburg werden in einem Grenzprozeß erwähnt.
1312 der "Zehnte", den Falkenburg jährlich an den Bischof von Posen entrichten muß, werden von Waldemar d. Gr. abgelöst.
1317 Waldemar d. Gr. verpfändet Land-Flecken- u. Schloß auf 14 Jahre an den Bischof Heinrich von Cammin.
1331 Hasso von Wedel erhält einen Lehnbrief von Ludwig d. Ä..
1333 Die Brüder Lüdecke und Hasso von Wedel erheben das Dorf Falkenburg zur Stadt mit Magdeburgischem Recht.
1339 Hasso von Wedel wird Vogt für Arnswalde-Dramburg-Callies-Nörenberg.
1374 Als Grundherren von Falkenburg huldigen die v. Wedel am 14. Mai Kaiser Karl IV. und erhalten einen Lehnsbrief.
1388 Der Herzog von Geldern ist als Gefangener auf dem Schloß - am 19. Oktober schließen Johann und Hasso von Wedel mit ihrer Sippe mit dem Ritterorden einen Hilfsvertrag ab auf 15 Jahre.
1399 Sigismund bestätigt den Lehnbrief von Kaiser Karl IV..
1402 Falkenburg kommt durch Kauf am 21. August an den Ritterorden.
1435 Beim Einfall der Polen wird die Stadt von ihnen erobert.
1436 Die Polen geben Falkenburg an den Ritterorden zurück.
1440 ist der Bau der Marienkirche beendet.
1455 am 19.September fällt Falkenburg durch Rückkauf an die Mark.
1481 erwerben die von Borke den größten Teil von Schloß Falkenburg.
1488 Einführung einer Biersteuer von Johann Cicero.
1499 am 14. März huldigt von Borke in Schiefelbein Joachim I. Nest.
1505 Otto und Vivigenz von Borke schließen einen Vergleich wegen ihres Anteils an Schloß und Stadt Falkenburg.
1506 Falkenburg löst die Biersteuer durch Zahlung von 183 Gulden ab.
1515 Neuordnung der Stadtverwaltung durch Joachim I.
1519 Joachim I. belehnt Christian von Borke mit Schloß und Stadt Falkenburg nebst "Zubehör".
1538 Einführung der Reformation.
1548 Brand in der Stadt.
1549 Falkenburg erhält 183 Gulden zurück und muß die Biersteuer wieder einführen.
1552 Johann von Küstrin in Falkenburg, Franz von Borke verliert seinen ganzen Besitz. Melchior Krause wird als Hauptmann eingesetzt, Falkenburg nun Immediatstadt - wieder ein Brand in der Stadt.
1562 Erstellung eines neuen Katasters nach "Ziegelhufen" (Grundbesitz-Hausbesitz-Immobilien). Falkenburg hat 244 Ziegelhufen.
1581 Musterung der wehrfähigen Männer - Falkenburg kann 182 Mann aufstellen.
1608 von Borke erhält Schloß, Stadt und Ländereien zurück, Falkenburg ist wieder Mediatstadt.
1623 erneute Musterung der Männer - die Stadt hat 197 Feuerstellen....
1625 in Falkenburg wütet die Pest.
1626 der Stadt wird eine Defensionssteuer (Verteidigung) auferlegt.
1627 Kaiserliche Truppen beziehen in der Stadt Winterquartier.
1630 wieder wütet die Pest - Teile eines schwedischen Regiments unter Reymann v. d. Golz nehmen Quartier.
1657 der polnische Heerführer Carnecki erpreßt 2500 Gulden von der Stadt.
1658 durch die Brandstiftung des Tuchmachergesellen Manthey wird Falkenburg fast zerstört, noch einmal ziehen schwedische Truppen unter Generalleutnant von Wurzen durch die Stadt.
1666 der "Königsbrand" zerstört dreiviertel der neu erbauten Stadt.
1671 erneut ein Brand.
1674 Einquartierung des Herzogs von Gotha im Schloß.
1678 Durchzug brandenburgischer Truppen durch die Stadt.
1679 auf dem Rückmarsch kommen sie erneut durch die Stadt.
1681 Einführung der Akzise (Steuer).
1682 die Akzise erbringt in Falkenburg 33 Taler.
1693 die Häuser der Dragestraße brennen ab.
1694 Falkenburg wird vom Fleckfieber heimgesucht.
1708 die Papenstraße brennt ab.
1717 Anordnung der allgemeinen Schulpflicht.
1724 ein neues Kataster wird angelegt.
1728 das Büddowsche Stadttor wird zum Teil abgetragen.
1741 durch ein Reglement Friedrich d. Gr. wird die Stadtverwaltung geändert (weitere Veränderungen 1747 und 1753).
1750 die Stadt hat nun 953 Einwohner.
1753 durch Mißernte herrscht große Hungersnot.
1757 am 4. August zieht Major Mühlen mit 40 Husaren, 200 Kosaken und Kalmücken durch die Stadt. Am 22. August kommen als Schutzwache 50 Kosaken, 13 Mann und etwas später die Feldbäckerei in die Stadt und bleiben 13 Tage hier. Prinz Karl von Sachsen ist Gast bei Senator Olböter.
1760 sind unter Kommandeur Platen 1 Batallion und 4 Schwadronen in der Stadt.
1770 Friedrich d. Große ordnet an, daß jeder Hausbesitzer 2 Maulbeerbäume anpflanzen und pflegen soll.
1775 Hotel Müller wird eröffnet.
1792 In Falkenburg gibt es 72 Tuchmacher.
1793 In der Stadt gibt es wieder große Brände.
1801 hat die Stadt 953 Einwohner.
1806 französische Truppen kommen nach der Schlacht von Jena und Auerstedt in die Stadt.
1808 1 neue Städteordnung tritt in Kraft, Falkenburg wird Immediatstadt.
1809 eine Posthalterei wird eingerichtet, die von der Apotheke betreut wird. Franzosen verlassen die Stadt.
1816 Falkenburg ist durch eine Gebietsneuordnung eine pommersche Stadt.
1831 Revision der Städteordnung von 1808, Falkenburg ist wieder Mediatstadt, hat jetzt 2546 Einwohner, davon 3 Katholiken und 74 Juden.
1837 Hotel zu den 3 Kronen wird eröffnet.
1838 Färbermeister Ludwig Ferdinand Klatt eröffnet mit der ersten Dampfmaschine die 1. Tuchfabrik in Falkenburg.
1842 Besitzerwechsel im Schloß Falkenburg, Eigner wird Mellenthien.
1843 3052 Einwohner in Falkenburg, davon 5 Katholiken und 86 Juden.
1850 die Stadtsparkasse wird eingerichtet in Räumen im Rathaus.
1851 Gründung der Vereinsfabrik durch Grützmacher (heute Loll & Co.).
1852 3182 Einwohner, davon 10 Katholiken und 101 Juden. Die Cholera grassiert.
1853 Falkenburg wieder Immediatstadt.
1854 Umbau des Schlosses, Zugbrücke wird durch eine massive Brücke ersetzt, der Schloßgraben wird in eine Parkanlage verwandelt.
1855 Die Kunststraße Dramburg - Falkenburg entsteht.
1860 die erste Handstrichziegelei wird vom Schloßherrn errichtet.
1861 Falkenburg zählt 3417 Einwohner, davon 6 Katholiken und 100 Juden.
1862 Straßenbeleuchtung mit Petroleum wird eingeführt.
1867 die Tuchfabrik Albert Müller wird gegründet.
1868 die Volksschule wird in das neue Gebäude in der Drechlerstr. Einzug halten.
1877 Falkenburg wird Bahnstation, zunächst Ruhnow - Neustettin.
1878 Major Witilo von Griesheim wird Schloßherr.
1881 Tuchfabrik Gustav Venske eröffnet.
1884 Tuchfabrik Block & Co. (später Callies & Co.) eröffnet.
1889 Tuchfabrik Krüger eröffnet. Ebenfalls die Handstrichziegelei Scheibe & Wenzlow.
1891 eine Molkerei wird eingerichtet.
1893 Witilo von Griesheim stirbt. Major Kurt von Griesheim übernimmt das Erbe.
1895 hat Falkenburg 4078 Einwohner.
1897 die erste Dampfziegelei Krüger & Treptow ist in Betrieb.
1900 die Bahnstrecke nach Kallies wird eröffnet.
1901 das Postamt an der Lutherstraße wird am 22. Oktober eingeweiht.
1903 die Bahnstrecke nach Polzin wird eröffnet, Falkenburg nun Bahnknoten.
1905 wird Gaslicht installiert, dazu die Gasanstalt gebaut, die Straßen bekommen Trottoire.
1909 das Kochsche und Bohnsche Haus am Markt werden umgebaut.
1910 die Ziegeleien schließen sich zur Ziegeleivereinigung zusammen.
1912 das Dach des Rathauses wird erhöht.
1914 die Innungstuchfabrik wird gegründet.
1915 das Amtsgericht an der Tempelburgerstraße eingeweiht.
1919 eine Landwirtschaftsschule wird eingerichtet, eine städtische Volksbücherei wird eröffnet.
1922 die Schiller Mittelschule wird im Haus der ehemaligen Webschule eingerichtet.
1925 die Straßen erhalten elektrische Beleuchtung.
1926 Brand der Vereinstuchfabrik, großer Schaden.
1927 die Gutsbezirke werden am 12.12. aufgelöst, der Gutsbezirk von Schloß Falkenburg wird eingemeindet. Am 4.9.1927 wird der Danziger Markt feierlich eingeweiht, im Sommer auch die Badeanstalt am Raackowsee.
1928 Bürgermeister Hermann von Lübken wird neuer Bürgermeister.
1930 die Stadtsparkasse zieht in das neu erbaute Haus am Markt 2A.
1933 hatte Falkenburg 6002 Einwohner.
1934 Grundsteinlegung Ordensburg Krössinsee
1936 A. H. zur Einweihung der Ordensburg in Falkenburg. Der Marktplatz wird umgestaltet, die Jugendherberge eingeweiht.
1937 Bau des Wasserturms und Wasserleitungen werden installiert. Das Arbeitsamt zieht in den Neubau an der Polzinerstraße. Am 7.3.1937 wird die Kirche nach dem Umbau neu eingeweiht und das Jugendheim am Anger seiner Bestimmung übergeben.
1938 Progromnacht an der Synagoge. Die neue Volksschule an der Polzinerstraße bringt Entlastung für Volksschule in der Drechslerstraße. Das neue Spritzenhaus an der Polzinerstraße wird in Betrieb genommen.
1939 Falkenburg zählt 8620 Einwohner, ist volkreichste Stadt im Kreis Dramburg. - Das Kinderheim am Anger wird in Betrieb genommen.
1945 am 5. März erobern die Russen und Polen die Stadt. Damit findet 700 Jahre deutsche Geschichte dieses Gebietes ihr Ende.

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